Neues Röntgengerät für das Good News Hospital in Madagaskar
Von wem ist die Rede?
Über das Projekt
Theodore und sein Fall vom Mangobaum
November ist Mangozeit in Madagaskar! Kleine und grosse Kinder klettern auf die Bäume, um die saftigen, süssen Früchte zu pflücken. So auch Theodore*. Mit seinen 10 Jahren gehört er zu den erfahrenen Kletterern. Mit seinen Freunden wagt er sich ganz nach oben und auch nach aussen, wo die Äste dünn werden. Zu dünn.
Bei seinem Sturz aus dem mächtigen Mangobaum bricht sich Theodore seinen Arm und sein Bein. Zum Glück handelt sich um einen offenen Armbruch, so dass seine Eltern den Ernst der Lage erkennen und sich auf den Weg ins Good News Hospital machen. Oftmals werden Brüche nicht erkannt und die Betroffenen werden zu einem traditionellen Masseur gebracht, der versucht, die Schmerzen herauszumassieren. Sinnlos und sehr schmerzhaft.
Theodores Angehörigen tragen ihn etwa fünf Kilometer bis zu einer Strasse. Dort werden sie von einem Fahrzeug die restlichen ca. 15 Kilometer bis nach Mandritsara mitgenommen. Am Freitagabend treffen sie beim Good News Hospital ein und der Chirurg veranlasst sofort ein Röntgenbild: zwei komplexe Brüche an Arm und Bein. Der Fall ist klar und Theodores Behandlung wird noch für denselben Abend geplant.
In einer mehrstündigen Operation werden sein Bein und sein Arm geflickt. Die Angehörigen sind erleichtert, dass die Behandlung sofort stattfinden kann und Theodores Schmerzen nachlassen. Er verbringt das Wochenende im Spital.
Bei der Nachkontrolle am Montag zeigt sich: Die Operation am Bein ist gelungen; beim Arm ist eine zweite Operation nötig. Es sitzt nicht alles so, wie es der Chirurg (aka Daniel) gerne hätte. Um zukünftige Einschränkungen bei der Beweglichkeit zu verhindern, muss der Arm erneut gerichtet werden.
Eine zweite Operation birgt natürlich das erneute Risiko einer Infektion – dieses Risiko ist in Madagaskar viel höher als in einem Spital in der Schweiz. Trotz aller Vorsicht können wir hier nicht gleich steril arbeiten wie in der Schweiz. Dennoch: die Operation muss sein, damit Theodore seinen Arm auch in Zukunft wie gewohnt bewegen kann.
Ein Röntgengerät für Theodore
Theodore heisst eigentlich anders – seine Geschichte spielt sich aber gerade jetzt (vor 10 Minuten habe ich von der zweiten Operation an seinem Arm erfahren) genau so im Good News Hospital ab. Entsprechend weiss ich noch nicht, wie gut am Ende alles verheilen wird. Eines ist jedoch Gewiss: Wir setzen alles daran, dass Theodore in Zukunft keine Einschränkungen hat.
Röntgenraum im Good News Hospital
Eine grosse Hilfe wäre für uns hier ein bewegliches Röntgengerät gewesen. Mit einem solchen Gerät (C-Arm) lassen sich im Operationssaal während der Operation Röntgenbilder machen. So kann der Chirurg während und nach der Arbeit kontrollieren, ob alles so sitzt, wie es muss. Falls es eine Nachjustierung braucht, kann er diese sofort vornehmen. Der Patient und das Operationsteam müssen nicht erneut aufgeboten werden, der OP-Saal ist bereits vorbereitet, der Patient befindet sich noch in Anästhesie, es besteht kein erneutes Infektionsrisiko. Das hat unglaublich viele Vorteile.
Heute können wir die Kontrolle, ob die Operation gut verlaufen ist, erst viel später vornehmen. Was dazu führen kann, dass es eine ganze, zweite Operation (schlimmstenfalls sogar eine dritte) braucht. Das möchten wir vermeiden.
Aus diesem Grund möchten wir unsere jetzige, sehr alte Röntgenausrüstung ersetzen. Dadurch können wir unsere Patientinnen und Patienten gezielter und mit weniger Komplikationen behandeln. Helfen Sie mit?